Worum geht es im Zukunftsprozess eigentlich?
Die Umfeldbedingungen und Ressourcen für Kirche ändern sich rapide. Wie kann die Kirche hier künftig ihren Auftrag erfüllen? Dieser zukunftsweisende Prozess braucht eine Beteiligung aus allen Richtungen.
Am Anfang steht die Suche, das Aufspüren und Sichtbarmachen von Ideen, Visionen und Wünschen für die Zukunft der Kirche. Der Blick geht in die gesamte Fläche, in die Kirchenkreise, aufs Land, in die Stadt und gerne auch in andere, weltliche Institutionen.
Das Zukunftsprozessteam, das im Frühling 2022 gebildet wurde, versteht sich als kommunikative Schnittstelle in dieser großen Suchbewegung. „Uns interessieren Querschnittsthemen, die alle betreffen“, erklärt Stephan Haas, Leiter des Zukunftsprozess-Teams (ZP-Team). „Gemeinsam identifizieren wir Handlungsfelder, vernetzen uns täglich mehr in der landeskirchlichen Welt und kommunizieren nach innen und außen – so gut das zu diesem frühen Zeitpunkt eben geht“, führt der ehemalige Leiter der Evangelischen Stiftung Alsterdorf fort.
Ein Teil der Suchbewegung sind die Multiplikator:innen. Diese sind seit August in mehr als 34 Kirchenkreisen unterwegs. Während der Recherchephasen spüren sie Innovationen und Projekte auf, lernen voneinander und prüfen, was auf die Zukunft übertragbar ist. An dieser Stelle sammelt und sichtet das ZP-Team, macht Gelerntes transparent und transferiert auf künftige Handlungsfelder. Alles dies wird sichtbar auf dem Beteiligungsportal unter zukunftsprozess.de.
Wer ist dieses Zukunftsprozess-Team und was macht es eigentlich?
Zwischen April und Juni 2022 haben sechs Menschen mit unterschiedlichsten Qualifikationen und verschiedenen Perspektiven auf die Kirche ihre Arbeit im Team, das den Zukunftsprozess bewegt, aufgenommen: Prof. Dr. Stephan Haas (Pastor und Ökonom), die Teamassistentin Andrea Franko-Ruprecht und die Referent:innen Johanna Huke, Kristin Köhler, Christopher Lambrecht und Anne Constanze Wolters. Berufserfahren sind die Teammitglieder in der Gemeinwesenarbeit, als Gestalterin, als Gemeindepastorin, in der Organisation von Prozessbeteiligung oder im Kulturmanagement. „Die Zukunft der Kirche ist uns ein Herzensanliegen“, fasst Stephan Haas die Motivation zusammen. Mut macht ein Vers dabei ein Motto aus Jeremia 19,11: Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung. In der Goethestraße 29 hat das Team Büroräume bezogen und ist physisch und digital viel in der gesamten Landeskirche unterwegs.
Was ist noch wichtig?
Der Zukunftsprozess möchte eine Bewegung von unten sein. Beteiligung am Zukunftsprozess ist gewünscht und nötig! Auf der digitalen Beteiligungsplattform zukunftsprozess.de geht es um viel mehr als nur um Information. Sie ermöglicht Teilnahme und Teilhabe in Form von Austausch, das Einbringen von eigenen Vorschlägen, die Abstimmung darüber. Großstädte wie beispielsweise München oder Barcelona organisieren auf diese Weise bereits erfolgreich Bürgerbeteiligung.
Am Ende der ersten großen Phase des Zukunftsprozesses im Herbst 2024 steht das erste große Ziel, mit Hilfe der Landessynode die rechtlichen Voraussetzungen für Zukunftsfähiges zu schaffen.
Ach ja, das ist der Zukunftsprozess auf keinen Fall: Der verlängerte Arm einer Interessengruppe, die interne Revision, die Fehler im System aufspürt und Einsparpläne anfertigt, eine Fördermittelvergabestelle oder das überlegene Mastermind.
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