Gedanken zur Jahreslosung 2020

„Ich glaube, hilf meinem Unglauben“, so lautet der Text der Jahreslosung 2020 aus Markus 9,20. Glauben, was bedeutet das eigentlich? Und was tue ich, wenn ich nicht glauben kann.

Ich glaube, es wird heute noch regnen“, sagt der ältere Herr und bezieht sich dabei auf ein schmerzhaftes Ziehen in seinem Rücken. „Ich glaube an das Gute im Menschen“, sagt ein junger Mensch, der vertrauensvoll auf andere zugeht. Doch: „Ich glaube an Gott!“ – wer sagt das schon so offen? Es ist eher peinlich, von seinem Glauben an Gott zu sprechen. Was unterscheidet eigentlich den Glauben an die persönliche Wettervorhersage vom Glauben an Gott?

Der Begriff „Glaube“ oder „glauben“ wird unterschiedlich gefüllt. Wenn wir vom Glauben an Gott sprechen, geht es um mehr als um ein „Vermuten“ oder ein „Für wahrscheinlich Halten“. Glauben an Gott heißt, sich Gott anvertrauen, heißt sein eigenes Leben auf dieses Fundament zu bauen.

Ist das zu viel verlangt? Ja, es ist schon viel verlangt, denn es hat mit meinem ganzen Leben zu tun. Der Glaube an Gott hat mit meinem Alltag, meinen Werten und Zielen zu tun. Mein Leben gestalte ich nach den Geboten und Verheißungen Gottes. Und nein, es ist nicht zu viel verlangt, denn mehr als mein Vertrauen in Gott zu setzen und all das im Glauben anzunehmen, was er schon für mich getan hat, muss ich nicht tun. Gott hat schon alles getan.

Wenn es um Glauben geht, geht es erst einmal darum, Gott kennenzulernen. Durch sein Wort, festgehalten in der Bibel, können wir erkennen, wer und wie Gott ist. Er hat sich in seinem Sohn Jesus Christus in dieser Welt sichtbar gemacht und uns gezeigt, wie sehr er uns Menschen liebt. Unsere Schuld trennt uns von Gott und kann nicht durch gute Taten aufgewogen werden. Wir brauchen Vergebung unserer Schuld. Und die kann Gott uns gewähren, weil Gott selbst in Jesus unsere Schuld auf sich genommen hat und am Kreuz für uns stellvertretend in die Trennung von Gott gegangen ist.

Jeder Mensch kann mit Gott in Kontakt treten. Das geschieht durch ein einfaches Gebet: „Gott, ich will dich kennenlernen. Komm in mein Leben.“ Das Abenteuer des Glaubens beginnt. Wie in einer Beziehung unter Menschen kommt es jetzt darauf an, miteinander im Gespräch zu bleiben. Je mehr ich Gott kennenlerne, desto mehr kann ich ihm vertrauen. Glaube ist nichts Statisches, es ist ein Unterwegssein. Erst geht es hin zu Gott durch den Glauben an Jesus und dann mit Gott in der Kraft des Heiligen Geistes in den Alltag mit all seinen Höhen und Tiefen.

In der Jahreslosung geht es um Glauben und Unglauben. Doch was ist gemeint mit dem Unglauben? Manch ein Leser wird sich im Schrei des verzweifelten Vaters wiederfinden, von dem im Markusevangelium berichtet wird: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Sein Sohn ist mit einem dämonischen Geist belastet und wird immer wieder in lebensbedrohliche Situationen gebracht. Der Vater kommt mit dem Sohn zu den Schülern von Jesus und bittet um Hilfe, denn er hat schon viel von Jesus und seinen Wundern gehört. Doch Jesus ist nicht da, die Jünger können mit ihrem Gebet nichts ausrichten. Jesus ist mit dreien seiner Jünger auf einem Berg und stößt erst zur Gruppe um Vater und Sohn hinzu, als dieser schon seine Hoffnung auf Hilfe verloren hat. Dennoch nimmt er all seinen Mut zusammen und bittet Jesus, dass er ihm hilft. Und genau das tut Jesus. Er heilt den Jungen und Vater und Sohn können am Ende frei von dieser Last und Belastung nach Hause gehen.

Egal, wie klein oder groß das Vertrauen auf Jesus ist, ob es durch Enttäuschung geschwächt ist wie im Fall des Vaters oder ob ein Mensch durch intellektuelle Zweifel am Glauben gehindert wird – für Jesus ist wichtig, dass jeder damit zu ihm kommt und ehrlich vor ihm ist. Er benötigt keinen perfekten Glauben, um seine Größe und Macht zu zeigen. Er nimmt uns Menschen an, so wie wir sind. Er erhört Gebete und lässt manchmal auch ein Wunder geschehen, ganz ohne unser Zutun. Wir dürfen erleben, dass Gott in unser Leben eingreift und dadurch auch einen schwachen Glauben stärkt. Zweifel sind bei Gott willkommen, denn sie zeigen, dass wir die Frage nach Gott ernst nehmen.

Ein erster und wichtiger Schritt beim Überwinden von Zweifeln ist es, sie wahrzunehmen und auszusprechen. Suchen Sie sich einen kompetenten Gesprächspartner, der Ihnen helfen kann. Lesen Sie mal wieder in der Bibel. Sprechen Sie mit Gott über Ihre Zweifel. Jesus nahm ein extrem kleines Samenkorn als Anschauungsobjekt und erklärte, dass der Glaube noch so klein sein kann, er wird Großes bewirken können. „Ich sage euch ganz deutlich: Wenn euer Vertrauen auch nur die Größe eines Senfkorns hätte, könntet ihr zu diesem Berg sagen: Bewege dich von hier! Und er würde sich versetzen. Überhaupt nichts wäre für euch unmöglich.“

„Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“ Das ist eine Jahreslosung, die zum Abenteuer des Glaubens einlädt. Sind Sie dabei? Egal ob als Anfänger – ich will Jesus erst mal kennenlernen und fange an, im Neuen Testament zu lesen – oder als ein Nachfolger Jesu, der durch Zweifel und Enttäuschung das Gefühl hat, ganz weit weg von Jesus zu sein: Sie sind eingeladen, so wie Sie sind, zu Jesus zu kommen. Glauben heißt: Ehrlich sein vor Gott. Bleiben Sie dran! Es lohnt sich!

Burkhard Straeck, Pastor

Kirchenkreis zeichnet Jugendliche aus

Seit 10 Jahren: „Jugendgottesdienst mit Verleihung des Kreuzes auf der Weltkugel“

Zwei Mädchen suchen nach dem richtigen Weg… Zwei Jungs kommen mit ihrem roten Auto vorbeigefahren und sammeln die Mädchen ein. Gemeinsam fahren sie suchend durch die Kirche und seppen sich durch das Radioprogramm. Irgendwann haben sie ihr Ziel gefunden und sind angekommen: der Jugendgottesdienst beginnt!

Maps for life – zu diesem Thema hat sich der KKJK-Vorstand Gedanken gemacht und den Gottesdienst gestaltet. Es gibt vier Mitmach-Stationen, an denen sich die Gottesdienstbesucher ausprobieren können. Man kann in den Rückspiegel schauen und darüber nachdenken, was man schon Positives auf seiner Lebensreise erlebt hat. Die negativen Erfahrungen kann man in einen Koffer packen und somit den Ballast loswerden. Auf dem Rückweg dieser Station helfen einem Reflektoren, den Weg zu finden.

Gedanken können sich die Jugendlichen auch über ihre Ziele machen. Was ist ihnen wichtig? Der Schulabschluss oder doch das Geld? Familie oder Karriere? Zwischen zehn „Schlagwort-Zielen“ haben sie die Möglichkeit zu wählen. 

Nach soviel Action darf auch Rast gemacht werden. Bei Kugelkreuz-Broten, Weintrauben und Käse darf innegehalten und gequatscht werden. Wer dann noch einen Sanipray-Bon zieht, hat alle Stationen mitgemacht.

Diese gemeinsame Aktivität im Gottesdienst steht auch dafür, dass die Jugendlichen in ihren Gemeinden und im Kirchenkreis viel anstoßen und machen. Um diesem Engagement Wertschätzung entgegen zu bringen bekamen in diesem Jahr 14 Jugendliche aus dem gesamten Kirchenkreis das Kreuz auf der Weltkugel – das Zeichen der Evangelischen Jugend.

Seit zehn Jahren gibt es diesen traditionellen Jugendgottesdienst am Volkstrauertag und seit zehn Jahren begleitet Pastor Anselm Stuckenberg diese Gottesdienste musikalisch. Hierfür gründet sich vorab immer eine kleine Projektband. Die hat es in sich und wenn sie loslegen, dann schallt immer ein „Zugabe“ aus der Gemeinde.

Mehr Infos auf der Seite des Kirchenkreises:

https://www.kirchenkreis-laatzen-springe.de/jugend/gottesdienste/Engel-Undercover

Mehr lesen im Artikel der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung:

https://www.haz.de/Umland/Pattensen/Pattensen-Kirchengemeinde-verleiht-in-Pattensen-zum-zehnten-Mal-das-Kreuz-auf-der-Weltkugel

Das war ein besonderer Abendgottesdienst am 10.11.2019

Das war ein emotionaler und besonderer Abendgottesdienst am Sonntag dem 10. November 2019 in der St. Marienkirche. In einem dystopischen Theaterstück wurde den fast 100 Gottesdienstteilnehmern eine Zukunft aufgezeigt, in der die Kirchen geschlossen blieben, da es keine Besucher der Gottesdienste mehr gab. Dass das Stück die Anwesenden berührt und zum Nachdenken angeregt hatte, zeigte die Diskussion bei der nach Abendgottesdienst üblichen Zusammenkunft bei Brot, Wasser und Gemeinschaft. Für alle, die leider nicht teilnehmen konnten, gibt es hier noch mal eine kurze Zusammenfassung.

18.00 Uhr, die Glocken verklingen und das Licht wird ausgeschaltet. Es ist dunkel, alle sind still.

Durch den Seiteneingang sieht man den Schein einer Taschenlampe funkeln. Sie leuchtet in den Kirchenraum.

Die Tür wird rumpelnd geöffnet und eine Gestalt, schwarz mit Kapuze und Mundschutz, kommt herein und sieht sich ehrfurchtsvoll um.

Die Gestalt beleuchtet den Altarraum, die Decke und ruft jemanden zu sich. Die Kirche ist seit Jahren leer und verlassen.

Staub auf der Brüstung, Steine auf den Treppen….

Die Gestalt nimmt die Kapuze und den Mundschutz ab und sucht den Lichtschalter. Es funktioniert noch und das Kirchenschiff hat Licht.

Die zweite Person, ein Kind, kommt ängstlich herein und läuft schutzsuchend zu der viel älteren Person, die freundlich erklärt, dass man hier keine Angst haben muss, das ist das Haus Gottes.

So entsteht ein Dialog zwischen dem unwissenden Kind und der Frau. Dabei wird erzählt, dass man früher hier Sonntags mit vielen Menschen gefeiert, Gott gelobt und gebetet hat. Kinder wurden getauft, Menschen verabschiedet und in der Gemeinschaft war niemand allein, der das nicht wollte.

Da aber nun der Sonntag ein Arbeitstag ist und keiner mehr Geld für Religion gab wurden durch die Sparmaßnahmen die Kirchen vor Jahren für immer geschlossen.

Das Kind stellt immer mehr Fragen und die alte Frau beantwortet diese überzeugt von der Sache und mit einer unbändigen Begeisterung.

Man probiert die Orgel aus und nach ein paar schrägen Tönen erklingt das erste Lied: Wo zwei oder drei in meinem Namen…

Die Gemeinde singt mit.

Es wird über Glück, Dankbarkeit, das Leben Jesu gesprochen, den Halt in der Gemeinschaft und über Martin Luther, der die Sprache der Menschen gesprochen hat und so die Kirche reformiert hat. In dem Dialog der beiden Darsteller, dass man nicht in den mittelalterlichen Mustern bleiben konnte, die alt, dunkel, verstaubt und nicht mehr zeitgemäß waren.

Junge Menschen hatten auch schon damals eine andere Vorstellung von Gottesdiensten, aber darauf konnte man sich nicht einigen.

Die Menschen blieben sodann einfach weg und vergaßen diese wertvolle Möglichkeit friedlich zu leben.

Zwischendurch spielt die Orgel weitere Lieder. In der Zeit erstarrten die Darsteller, denn sie stellten sich vor, wie es ist, wenn die Kirche voller Menschen ist und alle mitsingen.

Nach dem letzten Lied hört man vom Turm aus weitere Stimmen. Eine Gruppe Menschen hat sich versteckt und zugehört. Sie werden von der alten Frau im Gang abgeholt und eingeladen gemeinsam zu beten.

Im Altarraum versammelt sie die “neue“ Gemeinschaft, es werden Fürbitten formuliert, die persönlich, aber auch an alle Menschen gerichtet sind und um neuen Mut für neue Wege bitten.

Dazu stand die ganze Gemeinde in ihren Bänken.

Zum Vater unser erscheint der Pastor, betete mit der Gemeinschaft, sprach den Segen und alle Darsteller erstarren.

Die Gemeinde setzte sich.

Nur die Frau, die alte Christin aus der Zukunft, geht in das Kirchenschiff. Sie spricht die Gemeinde nun direkt an. An Hand der Postkarte, die ein Kreuz als Spiegel hat, bittet sie die Gottesdienstteilnehmer auf das Kreuz zu schauen. Das, was sie da sehen ist die einzige Hoffnung so eine Zukunft zu verhindern.

Im Anschluss spielte die Orgel „Oh happy Day“ und viele Besucher kamen noch auf ein Gespräch zusammen. Man war sich einig, dass dies ein wirklich gelungener Gottesdienst der anderen Art war. Einer mit berührenden Momenten und einer zum Nachndenken. Einer, der eine Botschaft vermittelt hat.

Konzert am Nikolaustag

FONS VITAE STRING QUINTETT

Fons Vitae (aus dem Lateinischen „die Quelle des Lebens“)- dieser Name bezeichnet am besten die jungen Musiker deren Leben ohne Musik nicht dergleichen wäre. Das Streichquintett; Marta Gadzina (I Geige), Weronika Bagniewska (II Geige), Maria Magdalena Wożniak (Bratsche), Ignacy Krzemiński-Iwan (Cello) und Samuel Piękoś (Kontrabass), setzt sich aus Studenten zweier Musikhochschulen, der Posener Ignacy Jan Paderewski und der Krakauer Musikhochschule zusammen, wo Sie unter dem Auge renommierter Professoren sich weiterbilden. Somit kommt in einem Ensemble ein musikalischer Dialog zwischen zwei polnischen Woiwodschaften, Niederpolen und Großpolen, zu Stande. Die begabten Musiker sind Preisträger zahlreicher nationaler sowie internationaler Wettbewerbe, um hier nur einige zu nennen; Festival der modernen Musik „Srebrna Szybka” in Krakau, „Talents of Europe” in Dolny Kubin, XIV Internationaler Georg Philipp Telemann Geigenwettbewerb in Posen, 7 ° Concorso Internationale Giovani Musicisti Premio „Antonio Salieri” in Legnano, 41. Nationaler Bachwettbewerb in Grünberg, „3. Alfred-Csammer-Wetbewerb” in Karlsruhe , VIII Nationaler Kontrabasswettbewerb in Mielec, „Vienna International Arts Festival” in Wien.

Als Quintett führen Sie eine aktive Konzerttätigkeit auf polnischen und deutschen Boden und fördern somit die Schönheit der Streichermusik, spielen ebenfalls bekannte Stücke in speziell für Sie angefertigten Arrangements, bei welchen der Hörer die bunte Klangpalette von kleinesten bis zum größten Streichinstrument genießen kann.

Im Dezember diesen Jahres erscheint deren erste CD, aufgenommen mit Solisten der Staatsoper Hannover, der Organistin und Akkordeonistin Monika Swiechowicz und dem Fagotisten Witold Furmanowicz.

Ausfall des Konzertes am 3.11.19

Bitte beachten Sie, dass das angekündigte Konzert der Laatzener Organistin Monika Swiechowicz am 3.11., 18 Uhr in St. Marien leider ausfällt. Ein Ersatztermin ist noch nicht bekannt.